Die ENDORPHINEN

Die “gate control” Theorie ist natürlich nicht die einzige in Thema Schmerz; eine neue Interpretierung stellt ein sog. chemisch-humoraler Kontrollmechanismus, basiert auf die stimulierte Erzeugung von “morphinähnlichen” Substanzen, ENDORPHINEN und ENZEPHALINEN genannt, in Aussicht.

Diese würden aufgrund von unterschiedlichen biochemischen Mechanismen auf das absteigende Schmerzkontrollsystem agieren, indem sie eine hohe analgesische Wirkung hervorrufen. Für die Stimulation zur Erzeugung der Endorphinen gelten dieselben Differenzierungskriterien der Impulsbreite nicht.


Die Impulsbreite (WIDTH) bei der antalgischen Therapie

Wie wir gesehen haben ist die antalgische Wirkung bei der Elektrostimulation unterschiedlichen, je nach Intensität- und Impulsdauer abhängenden Mechanismen zuzuschreiben

  • KURZE Impulse und mit mäßiger Intensität werden LEDIGLICH die Fasern mit GROSSEM DURCHMESSER (sensibler und mit höherer Leitgeschwindigkeit) betreffen. Die antalgische Wirkung beruht auf eine BLOCKIERUNG des Schmerzes auf der Ebene der VORDERHÖRNER DES RÜCKENMARKS. Diese ANTALGISCHE WIRKUNG ist UNMITTELBAR und von KURZER DAUER.
  • LÄNGER DAUERNDE Impulse und mit höherer Intensität stimulieren gleichzeitig “sensible” und “SCHMERZENDE” Fasern, DESHALB IST IHRE ANTALGISCHE WIRKUNG der REFLEX-STIMULATION des Zentralsystems, das für die Erzeugung der MORPHINÄHNLICHEN SUBSTANZEN (ENDORPHINEN – ENZEPHALINEN) zuständig, und nicht dem “gate control” Mechanismus zuzuschreiben.

Das zentral Regulierungssystem erzeugt diese antalgisch-wirkenden Substanzen jedesmal wenn es ein “Schmerzsignal” von der Peripherie erhält; die gewöhnlich produzierte Endorphinenmengen reicht aber nur, um den Schmerz “erträglich” zu halten.

Eine stimulierte Hypersekretion (auf Ebene der Hypophyse) dieser Substanzen kann das “Schmerzgefühl” weiterhin bis zu seiner Aufhebung sinken.

Die Wirkung dieser SUBSTANZEN tritt sicherlich SPÄTER EIN, aber DAUERT LÄNGER.

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